Wmdedgt: Sonntagsführung im Juni
Als ich um 7:00 Uhr aufwache, ist der Mann schon länger wach, das Kind schläft noch. Beim quersurfen dieses Interview mit Nina Hollein gelesen, die bald in San Francisco ihre Mode designt.
Aufgestanden. Während ich mir im Bad das Gesicht wasche, wacht (natürlich) das Kind auf. Der Mann fährt schnell zur Bäckerei und holt Brötchen, Laugenbrezeln, Mini-Croissants, ich bereite alles Übrige für das Frühstück vor. Wir frühstücken und danach: anziehen, Zähne putzen. Mann und Tochter gehen zum Sport, ich mache mich ein bisschen hübsch und gehe zur Bahn. Um 11 Uhr muss ich im Liebieghaus sein, denn ich arbeite heute und halte die Sonntagsführung. Wider Erwarten (und wohl zur Enttäuschung einiger Besucher) hat die museumspädagogische Abteilung dafür nicht die aktuelle Ausstellung über "Athen - Triumph der Bilder" vorgesehen, sondern einen Rundgang im Schaudepot. In der Vorbereitung habe ich mir dazu ein paar Gedanken gemacht und wage heute mal das Experiment, einige Kunstwerke mit Hilfe des "Chinesischen Körbchens" vorzustellen. Das war ganz lustig und lehrreich, aber auch ziemlich anstrengend - 60 Minuten zu improvisieren hat mich viel Kraft gekostet, wie ich später merke. Ich habe jedenfalls gut zwei Stunden hinterher keine Lust, irgendwas zu diskutieren. Dennoch: eine schöne Erfahrung und auf jeden Fall ausbaufähig. In den nächsten Tagen dazu mehr.
Nach der Führung werde ich von einem gut gelaunten Kind und einem entspannten Mann abgeholt. Unterwegs kaufen wir noch Spargel ein, den ich zuhause zu einem späten Mittagessen zubereite.
Nachmittags versuchen das Kind und ich etwas zusammen zu spielen, aber es scheitert irgendwie immer: keine Konzentration, vor allem Gemecker und Herumgezicke - das schwüle und heiße Wetter schlägt uns allen offenbar auf die Stimmung. Zur Kaffeezeit kommt Besuch, als es drinnen nicht mehr auszuhalten ist, gehe ich mit dem Kind auf den Spielplatz. Hier macht es sich in kürzester Zeit an der Wasserpumpe komplett nass. Weil es auch am frühen Abend immer noch recht warm ist, entscheide ich, dass sie auf dem Spielplatz bleiben kann.
Dann Abendessen, Einschlafritual und schließlich noch ein bisschen Wäsche, Tatort.
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